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Was sind Nordlichter (Aurora Borealis)?

Nordlichter, auch bekannt als Aurora Borealis, zählen zu den spektakulärsten Naturerscheinungen der Erde. Sie entstehen durch die Interaktion energiereicher, geladener Teilchen aus dem Sonnenwind mit dem Magnetfeld und der oberen Atmosphäre der Erde, insbesondere der Ionosphäre. Wenn diese Teilchen auf Sauerstoff- und Stickstoffatome treffen, setzen sie Energie in Form von Licht frei – ein faszinierendes Schauspiel aus grünen, violetten, roten und blauen Schleiern am Nachthimmel. Typischerweise treten Nordlichter in hohen geographischen Breiten auf, wie in Norwegen, Island, Kanada, Alaska und Sibirien.

Physikalische Grundlagen: Warum Polarlichter sichtbar sind

Polarlichter erscheinen etwa in einer Höhe von 80 bis 600 Kilometern über der Erdoberfläche. Die Farben des Lichts hängen von der Art der angeregten Moleküle und der Höhe ab. Grünes Licht, die häufigste Farbe, wird meist durch Sauerstoff in etwa 100 Kilometern Höhe erzeugt. Rotes Licht kommt in noch höheren Atmosphärenschichten zustande, während blaues oder violettes Licht durch Stickstoff entsteht.

Polarlichter sind also ein atmosphärisches Phänomen, das nahe der Magnetpole in der nord- und südpolaren Region auftritt. Aber können diese wunderbaren Lichterscheinungen auch aus anderen Perspektiven, zum Beispiel unter Wasser, wahrgenommen werden?

Nordlichter unter Wasser beobachten – ist das möglich?

Die spannende Frage lautet: Können Nordlichter unter Wasser gesehen werden? Die Antwort darauf ist komplex und erfordert ein Verständnis physikalischer und optischer Prinzipien. Tatsächlich sind Nordlichter prinzipiell nicht direkt vom Meeresgrund aus sichtbar, zumindest nicht mit bloßem Auge oder auf die Weise, wie sie vom Land oder aus der Luft wahrgenommen werden.

Hier sind einige Gründe, warum dies nicht der Fall ist:

  • Lichtabsorption im Wasser: Wasser absorbiert Licht sehr effektiv, insbesondere in höheren Wellenlängenbereichen. Das bedeutet, dass selbst bei klarem Wasser das meiste sichtbare Licht innerhalb der ersten paar Meter absorbiert wird.
  • Streuung des Lichts: Licht, das von der Atmosphäre kommt, wird beim Eintritt in das Wasser stark zerstreut. Aurora-Licht ist relativ schwach und wird somit kaum bis zum Meeresboden vordringen.
  • Unterwassertrübung: Selbst in klarem Wasser sind Schwebstoffe, Plankton und andere Partikel vorhanden, die das restliche Licht zusätzlich streuen oder blockieren.

Gibt es Situationen, in denen Polarlichter unter Wasser wahrnehmbar sind?

Theoretisch ist es möglich, dass ein Taucher nahe der Wasseroberfläche in sehr klarem Wasser einen schwachen Schimmer des Polarlichts sehen könnte – vorausgesetzt, die Bedingungen sind absolut ideal. Dazu müssten mehrere Faktoren zusammentreffen:

  • Extrem klare, arktische Gewässer (z. B. in den Fjorden Norwegens oder Grönlands)
  • Keine Umgebungslichter oder Lichtverschmutzung
  • Starke aurorale Aktivität mit hoher Intensität
  • Eine Sichttiefe von mehr als 10 Metern

In solchen seltenen Momenten könnte ein Taucher knapp unter der Wasseroberfläche eine leichte Veränderung der Lichtverhältnisse wahrnehmen. Allerdings wären diese Effekte visuell nicht mit der faszinierenden Farbdynamik des Himmels vergleichbar.

Technologie und Unterwasserfotografie

Da Polarlichter unter normalen Bedingungen nicht direkt unter Wasser sichtbar sind, stellt sich die Frage, ob moderne Technologie helfen kann. Hochsensible Kameras, die für Langzeitbelichtungen oder Infrarotaufnahmen ausgelegt sind, könnten helfen, minimale Änderungen der Lichtverhältnisse im Wasser zu detektieren. Solche Forschung wird jedoch eher im wissenschaftlichen Bereich angesiedelt und ist noch nicht weit verbreitet.

Einige Unterwasserfotografen berichten von besonderen Lichtspielen an der Wasseroberfläche während einer Polarlichtnacht, bei der die Reflexionen der Nordlichter an der Oberfläche sichtbar werden. Diese Bilder entstehen jedoch meist knapp über oder direkt unterhalb des Wasserspiegels mit Hilfe lichtempfindlicher Objektive – nicht in tiefen Wasserschichten.

Polarlicht-Tourismus: Tauchen im hohen Norden

Auch wenn Nordlichter nicht direkt aus der Tiefe des Meeres sichtbar sind, verbinden immer mehr Anbieter Abenteuerreisen mit Nordlichtbeobachtungen und besonderen Erlebnissen im Wasser. Hier einige beliebte Reiseziele und Aktivitäten, bei denen das kombiniert wird:

  • Norwegen: Kombinieren Sie eine Nordlicht-Tour in Tromsø mit einem Tauchgang oder Schnorchelerlebnis in arktischem Wasser.
  • Island: Die Silfra-Spalte im Þingvellir-Nationalpark erlaubt sogar Nachttauchgänge mit Blick auf den sternklaren Himmel – bei polarer Aktivität eventuell mit sichtbaren Reflexionen.
  • Finnland: In vielen Resorts nahe des Polarkreises werden Glas-Iglus am Wasser angeboten, durch deren Boden man Reflexionen des Polarlichts bestaunen kann – ein indirekter aber spektakulärer Blick „unter Wasser“.

Wie kann man auf Nordlichter vorbereitet sein?

Auch wenn die Nordlichter unter Wasser nicht direkt beobachtbar sind, lohnt es sich dennoch, auf ein solcher Erlebnis vorbereitet zu sein. Für alle, die eine Polarlichtreise planen, sei eine gute Ausrüstung empfohlen:

  • DSLR- oder spiegellose Kamera mit Langzeitbelichtungsfunktion
  • Stativ – auch für den Einsatz am Wasser geeignet
  • Weitwinkelobjektiv mit hoher Lichtstärke (f/2.8 oder kleiner)
  • Thermounterwäsche und Kälteschutz für Outdoor- oder Tauchaktivitäten
  • Wasserdichtes Gehäuse für Kameras bei Unterwassereinsatz

Außerdem existieren mittlerweile spezielle Apps zur Polarlicht-Vorhersage wie „My Aurora Forecast“ oder „AuroraWatch UK“. Sie helfen dabei, den richtigen Zeitpunkt und Ort für eine erfolgreiche Sichtung einzuplanen.

Die Faszination des Lichts unter und über Wasser

Polarlichter unter Wasser zu beobachten bleibt ein faszinierender Gedanke, der stark mit unserer Neugier auf das Unbekannte zusammenhängt. Auch wenn die Realität ernüchternd sein mag – das Phänomen ist atmosphärisch und nicht maritim –, spricht nichts dagegen, einen arktischen Tauchgang mit einem unvergesslichen Blick zum Himmel zu kombinieren.

Die Wechselwirkung von Licht, Atmosphäre und Wasser ist an sich schon ein beeindruckendes Forschungsfeld. Dabei bleibt die vielschichtige Schönheit der Polarlichter ein wahres Naturjuwel – sei es am Himmel, in der Reflexion des Wassers oder in den Erinnerungen jedes Beobachters.

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